Erster Tag in Genf

Heute ist mein zweiter Tag in Genf und ich schlafe erstmal aus. Erst gegen 10 verlasse ich das Hostel. Mein Dilemma ist, dass ich morgen schon arbeiten muss, aber noch keine Unterkunft habe. Gleichzeitig muss ich morgen aus dem Hostel ausziehen, denn für die nächsten Tage ist es ausgebucht. Insofern habe ich keine Wahl, als noch heute eine andere Unterkunft zu finden, wenigstens für die nächsten Tage.

Eigentlich will ich mich gleich ans Telefon hängen, entschließe mich aber, erstmal einen Spaziergang durch die Stadt zu machen. Diese macht bei Sonnenschein und mildem Wetter einen freundlichen und vorteilhaften Eindruck. Ich laufe zunächst eine breite Strasse hoch und laufe in einen Park. Dann erreiche ich den See, an dessen Ufer ich eine Weile weiterspaziere. Der Park ist sehr reizvoll angelegt und macht einen sehr gepflegten Eindruck.

Dann laufe ich zurück, weiter am Ufer entlang in Richtung Innenstadt. Die Fontäne ist schon von weitem zu sehen.

Entlang des Ufers stehen neben großen Hotels auch Wohnhäuser, die einen sehr herrschaftlichen Eindruck machen.

Die Fontäne ist von überall zu sehen und beherrscht die Landschaft.

Als ich mich wieder auf den Rückweg mache, ist es schon Mittagszeit und ich leiste mir wieder eine Mahlzeit bei der bekannten Fastfoodkette. Nach einem kurzen Mittagschlaf beginne ich die Suche nach einer Unterkunft. Leider sind offenbar alle einschlägigen Einrichtungen sonntags geschlossen. Welche Nummer ich auch wähle, nur französische Anrufbeantworter. Der Prozess ist sehr frustrierend. Dazu trägt auch das Telefonsystem bei. Man muss erst eine 10-stellige Nummer wählen, dann auf die gelangweilte Ansage warten, dann die etwa 100-stellige Nummer der Telefonkarte, wieder warten und schließlich die Nummer, die man anrufen möchte.

Der erste kleine Erfolg ist das ‚NGO Welcome Center’, wo man mir einen Schlafplatz im Fernsehzimmer anbieten kann. Allerdings nicht mit Sicherheit und ich soll morgen wieder anrufen. Schließlich rufe ich noch beim ‚Centre international reforme John Knox’ an. Hier hatte ich schon von zu hause aus eine Absage per email bekommen. Überraschenderweise sieht es aus, als könnte ich hier für die nächsten fünf Tage unterkommen.

Nachdem das geklärt ist, mache ich mich zu einer weiteren Tour durch die Stadt auf. Schließlich ist heute Sonntag. Zunächst laufe ich zum Palais Wilson, wo ich morgen früh für die ersten ‚briefings’ verabredet bin. In diesem Haus residiert der UN Hochkommissar für Menschenrechte.

Ich laufe wieder am Ufer lang in die Innenstadt. Die Uferpromenade schieben sich bemerkenswerte Menschenmassen entlang.

Nach einer halben Stunde erreiche ich die Brücke, über die ich die andere Seeseite erreiche. Am Geländer sind Fahnen mit den Flaggen aller Herren Länder befestigt.

Es ist sehr mildes Wetter und unzählige Menschen sind unterwegs. Es herrscht eine irgendwie festliche Atmosphäre. Viele Familien sind zu sehen, junge Leute treiben Sport und Rentner genießen die milde Sonne. Das Aussehen der Leute lässt eine bemerkenswerte kulturelle Vielfalt vermuten und neben europäisch wirkenden Gesichtern lassen besonders viele auf afrikanische und asiatische Hintergründe schließen. Entlang des Ufers strecken sich parkähnliche Grünanlagen. Im Hintergrund sind grüne Bergrücken zu sehen und dahinter beachtliche Bergformationen, die teilweise von Gletschern bedeckt sind.

Trotzdem die Stadt einen sehr sauberen Eindruck macht, entdecke ich hier eine Ratte, die sich mit einigen Spatzen um etwas Brot streitet.

Überall sind Molen mit zahllosen, oft luxuriösen Booten.

Einige Leute fahren mit Rollschuhen und Rollerblades gekonnt Slalom um diese Hütchen.

Ich bin nun etwa gegenüber von meiner Unterkunft auf der anderen Seite des Sees und laufe in einen Park, der leicht aufwärts führt. Alles wirkt sehr gepflegt und viele Leute nutzen das schöne Wetter, um sich hier zu erholen.

Nun bin ich schon seit mindestens drei Stunden auf den Beinen und viele Kilometer gelaufen. Weit oberhalb des Sees mache ich mich auf den Rückweg, der mich durch die Altstadt führt. Gelegentlich hat man einen schönen Blick einen Strasse entlang auf den See.

Museum.

Viele Leute sitzen in Cafes auf der Strasse.

Der Turm dieses festungsähnlichen Gebäudes ist weithin zu sehen. Ich weiß nicht, um was für ein Gebäude es sich handelt. Leider habe ich keinen Reiseführer und ich beschließe, mir bald einen zuzulegen, damit ich weiß, was ich sehe.

Wieder überquere ich die Brücke. Nach einem kleinen Imbiss laufe ich zum Bahnhof, um die Fahrzeiten der Busse herauszufinden, die ich morgen brauche. Dann gehe ich zum Hostel zurück. Es ist nun schon früher Abend. Ich ruhe mich ein wenig aus, suche im Internet noch mal vergeblich nach einer längerfristigen Unterkunft und schreibe diese Zeilen.

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