Türkei – Jeep-Safari

Heute ist unser letzter voller Urlaubstag und wir haben uns entschlossen, an einer Jeep-Safari teilzunehmen.

Gebucht haben wir diese am Vortag, für preiswerte 25 Euro pro Person. Um neun sollen wir vom Hotel abgeholt werden. Vorher bringen wir noch den Clio zurück, der uns trotz seines heruntergekommenen Zustandes in den letzten drei Tagen gute Dienste geleistet hat. Als wir wieder im Hotel ankommen, müssen wir nicht lange warten, bis wir von einem Kleinbus abgeholt werden. Der Fahrer heißt Ali und ist für die Safari verantwortlich. Bevor es losgeht, müssen wir noch die anderen Gäste in unterschiedlichen Hotels einsammeln.

Das nimmt einige Zeit in Anspruch. Schließlich fahren wir wieder nach Side zu einem Parkplatz, auf dem einige Suzuki Samurai und eine weitere Gruppe Teilnehmer warten. Nach einigem hin und her starten wir mit vier Jeeps. Uwe und ich fahren mit zwei Urlaubern aus den Niederlanden, die sich als ziemlich umgänglich und interessiert herausstellen.

Zunächst fahren wir Richtung Manavgat, bevor wir auf eine Nebenstrasse mit Richtung auf die Berge abbiegen. Auf dieser fahren wir für eine Weile durch ländliche Gegend. Gelegentlich kommen wir durch kleine Ortschaften oder fahren an Feldern und Obstplantagen vorbei. Manchmal biegen wir auch auf Feldwege ab und nach kurzer Zeit haben wir die Orientierung verloren.

Hier halten wir das erste Mal, an einer Orangenplantage, von denen es hier viele gibt. Mit dem Wetter haben wir Glück, es ist warm und sonnig.

Hier halten wir das zweite Mal. Wie Ali uns erklärt, handelt es sich bei diesen Hütten um die vorübergehenden Unterkünfte einer Gruppe von Nomaden. Wir lernen, dass diese vor allem von der Viehzucht leben und recht wohlhabend sind. Im Winter kommen sie hierher und verkaufen ihr Vieh auf lokalen Märkten. Im Sommer ziehen sie in die Berge im Landesinneren. Außer zwei Kindern und einer alten Frau scheint niemand hier zu sein, und wir erfahren, dass die Bewohner weiter entfernt ihre Ziegen hüten. Dennoch ermuntert uns Ali, die Hütten zu betreten und uns einen Eindruck zu verschaffen.

Zwei Kinder vor ihrer Hütte. Ali erklärt uns, dass die allgemeine Schulpflicht in der Türkei auch für diese Kinder gilt. Um diese Jahreszeit gehen sie in die Schule (komisch, was machen sie dann hier, heute ist Mittwoch), während sie im Sommer in den Bergen sind und große Ferien haben. Angeblich gilt die Schulpflicht in der Türkei für 12 Jahre, was wir uns nur schwer vorstellen können.

Ali und Uwe.

Hier halten wir erneut. Weit sind wir noch nicht gekommen und auch nicht besonders hoch. Nach und nach kommen wir mit unseren Mitreisenden ins Gespräch. Einer von ihnen arbeitet als Berater für eine Vereinigung von Landwirten in den Niederlanden. Der andere arbeitet als Umweltingenieur für den Ölkonzern Chevron.

In diesem Ort machen wir eine weitere Pause und essen auf der Veranda eines kleinen Lokals etwas Fladenbrot. Dabei unterhalten wir uns mit unseren Mitreisenden angeregt über die USA und den Irak sowie den Umgang großer Ölkonzerne mit der Umwelt und Bevölkerung in Entwicklungsländern. Außer uns sind noch die Teilnehmer einer anderen Safari da und ich könnte mir vorstellen, dass es hier in der Saison ziemlich voll wird.

Nahaufnahme von einem unserer Hinterreifen, falls wir die später für die Versicherung brauchen sollten. Mit der Sicherheit wird es hier offenbar nicht so genau genommen, aber schließlich soll das auch eine Safari sein, und keine Kaffeefahrt.

Von hier fahren wir auf einer Strasse in die umgebenden Berge, wo wir auf eine Art Feldweg abbiegen. Offenbar hat es hier in letzter Zeit kräftig geregnet und der Boden ist sehr schlammig. Hier nimmt die Tour auch das erste Mal den Charakter einer Safari an und auf diesem Weg zu fahren bereitet uns einigen Spaß.

Hier bleibt das erste Mal einer der Jeeps im Schlamm stecken.

Der Jeep wird von einem anderen Fahrzeug angeschoben, dessen Fahrer dabei nicht zimperlich ist und mehrmals kräftig in den Jeep reinfährt, der schließlich wieder festen Boden unter die Räder bekommt.

Hier bleibt das zweite Mal einer der Jeeps stecken. Die Insassen sind drei ‘junggebliebene’ Spinner aus Süddeutschland. Sie bleiben im Auto sitzen, während sich andere bemühen, das Fahrzeug wieder flott zu machen. Obwohl wir uns eine Weile bemühen und Zweige und Steine unter die Räder schieben, bleibt der Jeep stecken.

Auch gnadenloses Anschieben hilft diesmal nicht. Die Spinner bleiben im Auto sitzen und filmen das Ganze.

Der Weg sieht nicht aus, als würde es jenseits dieser Stelle besser werden. Außerdem würden wir jedes der Fahrzeuge hier durchfahren müssen, was mit großen Schwierigkeiten verbunden ist. Daher entschließen wir uns, umzukehren. Leider haben wir kein Seil dabei, mit dem wir den festgefahrenen Jeep rückwärts wieder rausziehen könnten. Ähnlich wie mit der Sicherheit, wird offenbar auch Planung nicht gerade groß geschrieben. Daher fährt Ali in den Ort zurück, um ein Seil zu holen. Währenddessen versuchen wir weiter, den Jeep wieder flott zu bekommen, was eine ziemlich dreckige Angelegenheit ist.

Schließlich kommt Ali mit dem Seil wieder und beginnt, mit einem der Jeeps das festgefahrene Fahrzeug aus dem Schlamm zu ziehen. In diesem sitzt einer der Spinner und gibt sinnlos Gas, als das Auto längst wieder flott ist, während ein anderer Spinner das Ganze filmt.

Wir haben ziemlich viel Zeit verloren und fahren zügig den Weg zurück und wieder auf die Strasse. Auf dieser fahren wir eine ganze Weile, durch landschaftlich reizvolle Landschaft.

Nur kurz halten wir an dieser antiken Brücke an.

Dann geht es weiter zu einem großen Staudamm, dessen Namen ich vergessen habe.

Staudamm von unten.

Auf dem Staudamm.

Am Schmutz sieht man auch, wer besonders hart gearbeitet hat, um die Karre aus dem Dreck zu ziehen.

Wir lernen, dass die Errichtung dieses Dammes ein internationales Projekt unter der Leitung von deutschen Ingenieuren war. Das Wasser wird nach Israel verkauft.

Von hier geht es zügig weiter, auf einer befestigten Strasse entlang dem Fluss und durch ansprechende Berglandschaft.

Schließlich erreichen wir ein kleines Restaurant, in dem es Mittag gibt. Allerdings ist es schon fortgeschrittener Nachmittag. Das Restaurant liegt auf einer Art Halbinsel in einem künstlichen See, und das Essen ist ausgezeichnet.

Wir sind nun schon wieder auf dem Rückweg, zur letzten Etappe, dem Wasserfall in Manavgat. Es beginnt schon, dunkel zu werden. Schließlich bleibt eines der Autos liegen und springt nicht wieder an.

Nachdem wir eine Weile versucht haben, den Motor wieder zu starten, verteilen wir die Insassen auf die verbliebenen Jeeps und fahren weiter zum Wasserfall. Hier machen wir nur einen kurzen Halt.

Dann fahren wir nach Side zurück.

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