Heute ist Samstag. Für den Vormittag habe ich mir vorgenommen, nach Frankreich einkaufen zu fahren. Nachmittags möchte ich eine Radtour machen.
Ich will herausfinden, ob Einkaufen in Frankreich so viel preiswerter ist, dass es den Aufwand lohnt. Mit dem Fahrrad fahre ich zum Bahnhof und von hier mit dem Bus. Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir die Grenze, die ich mit dem Linienbus überquere. Ich muss nicht lange laufen, um einen Supermarkt zu finden. Dieser unterscheidet sich von den Coop und Migros Märkten in Genf zunächst dadurch, dass er sehr voll ist und sehr unaufgeräumt. Auf dem Parkplatz sehe ich fast nur Autos aus Genf und es scheinen sehr viele Leute zu sein, die Samstag zum Einkaufen herkommen. Drinnen schieben zu viele Leute voll bepackte Einkaufswagen langsam durch die engen Gänge, Kinder schreien überall und es ist recht stressig. Ich finde die Preise erheblich günstiger als in Genf und verbringe etwa 40 Minuten, bis ich denke, nun genug zu haben. Die Schlangen an den Kassen sind sehr lang und ich muss mich noch mal 20 Minuten gedulden, bis ich durch bin. Allzu oft werde ich mir das hier wohl nicht antun. Schließlich ist mindestens ein Viertel meines Wochenendes vorbei, als ich zu hause ankomme. Und das bei dem schönsten Wetter.
Für den Nachmittag habe ich eine ausgiebige Radtour geplant. Allerdings bin ich nicht sicher, wohin ich fahren soll. So fahre ich zunächst in die Stadt runter und dann die Ufer der Rhone entlang flussabwärts.
Bei vielen Gelegenheiten ist mir aufgefallen, dass das Wasser im Genfer See und in der Rhone unvorstellbar sauber zu sein scheint. Selbst wo es mehrere Meter tief ist, kann man den Grund deutlich erkennen. Ich halte an einer Stelle, sehe ins Wasser und sehe dutzendweise große Fische, von denen einige mehr als einen Meter lang zu sein scheinen. Leider ist es schwer, davon ein Foto zu machen.
Ich fahre weiter das Ufer entlang. Das warme Wetter hat viele Leute rausgelockt, die spazieren gehen, in der Sonne sitzen und sich anderweitig entspannen.
Ich entferne mich weiter von der Innenstadt und die Landschaft wird grüner.
Hinten rechts im Bild ist immer noch die Fontäne zu erkennen.
Hier fließen L’Arve und Rhone zusammen. So verblüffend sauber die Rhone (rechts) zu sein scheint, so bemerkenswert dreckig erscheint die L’Arve (links), in welcher die Sichttiefe wohl nicht mehr als zehn Zentimeter ist.
Da es hier geradeaus nicht weitergeht, fahre ich die L’Arve entlang flussaufwärts in Richtung Carouge. Ich bin hier vorher noch nicht gewesen, aber es gibt wenig Bemerkenswertes zu sehen. Nach einiger Zeit erreiche ich wieder einen mir bekannten Teil von Genf. Und ich beschließe, dass ich diese Radtour nicht unnötig verlängern möchte.
Eine kleine russische Kirche in einem sehr wohlhabenden Teil von Genf.
Viele Häuser in Genf sind wie dieses gebaut, mit einem Balkon über die ganze Länge der Fassade im obersten Stockwerk. Und auch Ferraris sind in Genf keine Seltenheit und dieser ist einer von sechs, die ich an diesem Wochenende sehe. Auch sonst gibt es viele sinnlose Autos, wie etwa Hummer oder zahlreiche Porsche Cayenne.
Dieses ist die wichtigste Einkaufsstrasse in Genf, wo viele Leute Tag für Tag viel Geld ausgeben.
*räusper*
Die Arve ist nicht ‘dreckig’, sondern ein Gebirgsfluss und deshalb mit Sedimenten durchsetzt, sprich Sand aus den Bergen. Und weil das Gestein so hell ist, bekommt der Fluss eine etwas milchig-grüne Farbe.
Eine gute Radtour wäre zum Beispiel am linken Rhôneufer weiter zu fahren.
Und hör endlich auf auf die schönen Autos zu schimpfen! 😉